Es war eine unserer ersten Exkursionen,
die uns weitab in die polnische Landschaft führten, auf den Spuren der
Kunst.
Wer hätte gedacht, dass sich südlich von Breslau ein
wunderschöner japanischer Garten befindet, in dem als Besonderheit auch noch eindrucksvolle moderne Skulpturen zu sehen sind. Die Anlage ist noch
nicht ganz fertig und so wird es wohl noch zwei Jahre dauern, bis dieser Sculpture Space für Publikum zugänglich sein wird. Beata und Tomasz gewährten uns schon
einmal einen Preview und wir kamen in den Genuss ihrer herzlichen Gastfreundschaft, nachdem wir uns als Japan- und Kunstfreunde geoutet hatten. Bei unserem Treffen gab es viel zu erzählen. Das Paar lebt in einem ehemaligen Bauernhaus, das nach seinem gründlichen Umbau ein japanisches Äußeres bekam.
Um diese Jahreszeit steht ihr japanischer Garten noch nicht in voller Blüte. Am Tag unseres Besuchs war es auch recht kühl und windig, doch kam die Bepflanzung schon wunderbar zur Geltung. Nur das Fotolicht hätte noch etwas besser sein können. Wir können dem sympathischen Paar nur Komplimente für ihren einmalig schönen Garten machen!
Durch ein 'Torii' betritt man symbolisch eine andere Welt. In Japan haben wir solche Torii als typische Eingänge zu einem Shinto Shrine schon häufig durchschritten. Später einmal soll dieses klassisch hölzerne Torii durch eine von Tomasz gestaltete Version aus Eisen ersetzt werden.
Hier begaben wir uns auf einen Rundkurs, der immer wieder mit besonderen Pflanzen-Arrangements, steinernen Einfassungen und mit zahlreichen Skulpturen den Blick einfängt.

Die ringförmige Struktur auf dem Foto ist beispielsweise ein Architekturmodell für eine Ausstellungshalle mit ebenso vielen Abteilungen, wie ein Tag Stunden hat. Jeder Raum hat oben eine Öffnung als Oberlicht, wobei der Lichteinfall im Tagesverlauf variiert.
Auch der Turm auf dem Bild weiter oben bietet visuelle und akustische Sensationen,
wenn man ihn betritt. Durch ein kleines Loch an der Turmspitze erzeugt der Wind blubbernde Geräusche und man findet über der Tür eine
Klangschale zum Anschlagen.
Solche kontemplativen Möglichkeiten vermittelt der Garten noch viele, wenn man die Muße dafür hat. Jedes der vielen
Objekte erzählt eine eigene Geschichte.
Besondere Pflanzen haben meine Frau näher interessiert. Beispielweise 'polnischer Bambus'. Nebenbei lernten wir noch von Beata wie 'Maulwurf' auf polnisch heißt, nämlich 'kret', der Feind jedes Gärtners.